Mittwoch, 7. März 2012

sterben

Ich habe heute leider eine sehr traurige Nachricht erhalten. Der Sohn einer Bekannten von mir hat Selbstmord begangen. Wie allzu oft kam diese Nachricht sehr überraschend. Obwohl ich ihn nicht persönlich gekannt habe trifft mich das doch. Und meiner Meinung nach, sollte es jeden treffen der das liest. Schließlich ist es traurig, dass ein 25-jähriger Mann keinen Ausweg aus seiner Situation mehr sieht, als sich das Leben zu nehmen.
Wir sollten selbst mal überlegen: Wie nehmen wir die Botschaft vom Tod anderer auf?! Natürlich sollten wir nicht wegen jeder Nachricht eines Todesfalls, der nicht zum Bekanntenkreis gehört, in Trauer verfallen, denn der Tod gehört auch zum Leben. Jedoch haben die Nachrichten ihr Werk getan. Wir hören es gar nicht mehr, wenn in den Nachrichten von Todesfällen gesprochen wird, es sei denn, es ist wunderbar spektakulär und die Klatschpresse hat noch ein paar detaillierte Bilder dazu. So etwas widert mich an!
Wie dem auch sei, als ich diese Nachricht gehört habe, ist mir ein Gedicht eingefallen, dass ich (wieder einmal) in Deutsch geschrieben habe. Es handelt von Hamlet. Für alle, die keine Fans von Shakespeare sind: Hamlet ist in einer ähnlichen Situation. Jedoch entscheidet er sich gegen Suizid, weil seine Religion es ihm verbietet, und so nimmt das Drama seinen Lauf...


Hamlet


leben
sterben
leben
sterben ist eine höchst unangenehme form des lebens, oder?
wie lange hab ich noch?
bin ich...?
war ich...?
werd ich sein...?
ein bitter dasein zwischen fehd und inzest, 
was mich hält, das ist
liebe, hass, zorn...
doch was, wenn die liebe nicht erwidert, 
der hass unberechtigt
und der zorn verraucht ist?
werd ich dann noch gewesen sein?


Ich glaube, darüber sollten wir alle einmal nachdenken...

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