Gebrauchte Bräuche...

Ich habe heute Morgen gemeinsam mit meinen Eltern und meiner jüngeren Schwester gefrühstückt. Meine Mutter hört für gewöhnlich immer Radio und heute Morgen - wir hatten inzwischen den Tisch abgeräumt und waren gerade dabei Kuchen zu backen - brachte der Sender einen Bericht von einer Stadt in Mitteldeutschland, welche heute ein Osterfeuer entzünden. Meine Eltern haben sich das zuerst kommentarlos angehört. Ich habe darüber nachgedacht, während der begeisterte Reporter davon berichtete, wie das Holz aufgeschichtet wurde und die ersten Menschen sich schon versammelten.

Ich dachte darüber nach, wie makaber Feste mit religiösem Hintergrund mit dem Entertainment von Menschen verbunden werden. Meiner Meinung nach, sollten Menschen, die Feiertage genießen wollen, auch wissen, was überhaupt der Hintergrund des Festes ist. Betrachtet man das ganze aus dieser Perspektive, stellt man fest, dass die Menschen heute ein Freudenfeuer entzünden, obwohl, dem religiösem Hintergrund zufolge, Jesus Christus noch tot in seinem Grab gelegen hat.

Mir gefällt es nicht, dass sich Menschen dieser Tage im wahrsten Sinne des Wortes volllaufen lassen, nur weil sie am nächsten Morgen nicht zur Arbeit müssen und noch dazu glauben, Ostern werde gefeiert, damit der Osterhase etwas zu tun habe.

So ähnlich war es auch an unsere Schule... Mitten in der Fastenzeit, begannen die Vorbereitungen für das so genannte "Faschingsfest". Es war aus Zeit- und Organisationsgründen auf einen späteren Termin, als auf den des regulären Faschings gelegt. Jetzt könnten wieder Argumente kommen, dass man keinen zum Fasten zwingen kann, aber auch dagegen habe ich etwas zu sagen. Ein Zitat, welches mich zum Lächeln gebracht hat, lautet folgendermaßen: 

"´Morgen´ ist der Tag, an dem die meisten Diäten beginnen!"

Und somit nehmen die meisten Menschen die Fastenzeit als willkommenen Grund, sich den Winterspeck wieder abzuhungern. Wieder, ohne zu hinterfragen, welchen Grund die Fastenzeit wirklich hat.

Ziel dieses Posts soll es letztendlich sein, die Leute etwas anzuregen, um ihr Handeln öfter zu hinterfragen. Denn nichts ist schlimmer als eine Menschenmasse, die alles tut, ohne ihr Handeln zu hinterfragen, denn das kommt einer willenlosen Marionette gleich.